Linthpark Glarus Süd, Linthal

Der signifikante Gebäudekomplex der ehemaligen Spinnerei Kuhn in Linthal soll mit einem breiten Nutzungsmix von Wohnen, Arbeiten und Gewerbe aktiviert werden. Die bestehenden Bauten der Fabrik sollen wo möglich als wichtige Zeitzeugen der Entwicklung des Glarnerlandes und Linthal erhalten und mit spezifischen Neubauvolumen ergänzt und erweitert werden.
Gruppiert um den Fabrikhof mit dem bereits heute öffentlich genutzten Gesundheitszentrum sollen Wohnungen für verschiedene Generationen, Wohnateliers, Lofts, Büro- und Gewerberäume angeboten werden. Sie richten sich einerseits als ergänzendes Angebot an die lokale Bevölkerung, andererseits aber auch an Personen und Familien, die an einem attraktiven Ort in den Bergen grosszügig wohnen oder arbeiten möchten, ohne auf die direkte Anbindung mit dem öffentlichen Verkehr an die Zentren verzichten zu müssen.
Als markantester und sichtbarsten Eingriff wird auf das bestehende, dreigeschossige Produktionsgebäude eine Aufstockung von zwei Geschossen vorgeschlagen. Der Aufbau bezieht sich historisch auf das ursprünglich bis siebengeschossige Fabrikgebäude der Spinnerei und schafft zusammen mit dem Bahnhof einen neuen volumetrischen Referenzpunkt am nördlichen Ende von Linthal.
Als Ergänzung zum öffentlichen Saal im Turmgebäude in der Mitte des Fabrikhofes soll das Suworow-Museum in den Obergeschossen des Ursprungshauses der Fabrik südlich des Hauptgebäudes eingerichtet werden. Im Erdgeschoss bildet das Café den sozialen Mittelpunkt und Begegnungsort für die Bewohner und Besucher des Areals. Senioren oder Bewohner, die nicht selber kochen möchten, treffen sich hier für Mittag-oder Abendessen.
Angrenzend an das Café soll die ehemalige Shedhalle als öffentlich zugängliches Gewächshaus als Treffpunkt und Ergänzung der Aussenraumanlagen in den Wintermonaten umgenutzt werden. Es wird mit der Abwärme der Turbinen der Kraftwerke nachhaltig beheizt und verweist mit seiner Vegetation auf die tropische Atmosphäre von Brasilien, wo die ehemaligen Produktionslagen der Spinnerei Kuhn nun montiert sind.
Durch die Etappierung der Baumassnahmen in drei Stufen soll flexibel auf die herrschende Nachfrage nach Wohn-, Gewerbe und Arbeitsraum reagiert werden können. In der letzten Etappe soll die vorerst industriell und gewerblich genutzten Fabrikgebäude im südlichen Parzellenteil abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Diese sollen die heute etwas disperse Situation am Bahnhof mit der räumlichen Definition eines neuen, baumbestandenen Platzes verbessern und die Bedeutung des Bahnhofes als wichtigen Ort von Linthal unterstützen.

Bauherrschaft:
Spinnerei Linthal AG

Auftragsart:
Studienauftrag 2014, 1.Rang

Mitarbeit:
Bastian Ehrler, Pia Salin, Luz Rigendinger

Visualisierungen:
Nightnurse Images Zürich