Erweiterung Bettentrakt Klinik Schloss Mammern, Mammern

Die aussergewöhnliche Lage direkt am Ufer des Untersee und der historische Bau- und Parkbestand machen die Klinik Schloss Mammern heute zu einem ausserordentlich attraktiven Ort für die medizinische Erholung. Besonders der baumbestandene Eingangshof mit der Barockappelle sind in hohem Masse identitätsstiftend für den Charakter und die Ausstrahlung der gesamten Anlage und sollen auch künftig, wenn sich das Hauptgewicht der Anlage gemäss Masterplan Richtung Osten der Parkparzelle verschiebt, prägend bleiben.
Der neue Patiententrakt setzt sich als Volumen zwischen die eindrücklichen Kronen des bestehenden Baumbestandes und bildet räumlich zusammen mit dem Parkflügel und dem erweiterten Therapietrakt einen zweiten Parkhof. Die drei Zimmergeschosse befinden sich über dem neuen Speisesaal und sind auch mit deren Küche funktional eng verknüpft.
Eine breite Treppe führt vom Sockelgeschoss zum ersten Geschoss des Zimmertraktes und verbindet mittels dem darüber liegenden, zenital belichteten Atrium räumlich die darüberliegenden Zimmergeschossen miteinander. Auf den Geschossen gelangt man über einen grosszügigen Erschliessungsraum zu den einzelnen Zimmern und Suiten.
Grundlegend bei der Entwicklung der Typologie der Patientenzimmer war die Absicht, allen liegenden Patienten eine unverstellte Sicht in den Park und auf den See zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Patienten auch mit Begleitpersonen in den Zimmern wohnen und für alle eine möglichst grosse „privacy" geschaffen werden soll.
Bei der Anordnung der Raumzonen in den Standardzimmern wurde darauf geachtet, dass möglichst separate Raumzonen für den Schlaf- und Liegebereich sowie für den Aufenthalts- und Wohnbereich geschaffen werden kann. Das grosszügige Badezimmer ist mittels einer Schiebetür vom Allgemeinen Zimmerbereich abtrennbar. Die dreiecksförmigen Balkone erlauben einerseits die Sicht in den Park und zum See, ermöglicht aber auch ein vor Wind geschützter Aufenthalt im etwas zurückgezogenen Bereich des loggiaartigen Aussenraums.
Das Patientenbett ist so angeordnet, dass auch in liegender Position ein Ausblick auf See und Park möglich ist.
Der Neubau ist grundsätzlich in Massivbauweise als Platten-Stützenkonstruktion konzipiert. Nichttragende Bauteile in den Zimmergeschossen werden als Leichtbauwände ausgeführt werden, um für spätere Änderungen in der Zimmerstruktur eine möglichst hohe Flexibilität zu erreichen.
Die sich abzeichnenden Betonplatten der umlaufenden Balkone und Loggien kontrastieren mit den hölzernen Fassadenverkleidungen und Fenstern. Leinenfarbige Sonnenschutzrollos verhindern die sommerliche Überhitzung der Innenräume und schützen zusätzlich vor Einblicken.

Bauherrschaft:
Klinik Schloss Mammern AG

Auftragsart:
Wettbewerb auf Einladung 2016, 1. Preis

Planung/Realisierung:
2017-2022

Bausumme:
51.7 Mio CHF 

Mitarbeit:
Carmen Schlatter (Projektleitung), Ana Hernández Pérez, Dalila Cerfeda, Christoph Zille, Dávid Loszmann, Manuel Plazuelo Caballero,  Jasmin Meier, Ignacio Zabalo, Annina Ludwig

Bauingenieur:
Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich

Landschaftsarchitektur:
Müller Illien Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich

Kostenplanung & Baumanagement:
Forster & Burgmer Architekten + GU AG, Kreuzlingen

Innenarchitektur:
Grego Kühnle Architektur, Zürich